Seit Jahrzehnten geht die Vielfalt an Bienenarten deutlich zurück. Gründe gibt es viele – fast alle haben mit der Intensivierung unserer Landwirtschaft seit einigen Jahrzehnten zu tun. Die Biene spielt als Bestäuberin eine zentrale Rolle für uns Menschen. Ohne sie gibt es nicht nur keinen Honig, sondern auch Obstbäume und Gemüsepflanzen können nicht bestäubt werden.
Die Bienen sterben und mit den Bienen geht ein wichtiges Rädchen im Zahnradsystem des biologischen Kreislaufs verloren. Unsere Lebensgrundlage Nahrung ist gefährdet. Wie immer brauchen wir einen Sündenbock. Diesmal haben die Pestizide Schuld?
Was die Bienen gefährdet
Um eines vorwegzunehmen: Ja, wir finden Pestizide braucht wirklich kein Mensch. Sie sind giftig und haben auf Lebensmitteln nichts verloren. Und ja, Pestizide sind auch Schuld am Sterben der Bienen. Unter anderem. Heute gilt als gesichert, dass multiple Faktoren zum Sterben der Bienenpopulationen beitragen:
HEU UND SILAGE
Ja, das schnöde Viehfutter. Viele Wiesen werden gemäht bevor sie zum Blühen kommen. Die Bienen finden deswegen wesentlich weniger Futter.
PUTZWUT
Gerade Wildbienen leiden stark darunter, dass wir dazu neigen, unsere Umgebung zu stark aufzuräumen. An Ackerrändern gibt es immer weniger Raine, in denen sie nisten könnten. Auch in unseren Gärten beseitigen wir Totholz oder dürre Stängel – und damit den Lebensraum der Wildbienen.
PESTIZIDE UND HERBIZIDE
Pestizide, also chemische Pflanzenschutzmittel, können Bienen bei direktem Kontakt töten und sind damit eine große Gefahr für die Insekten. Indirekt spielen auch Herbizide eine große Rolle: Weil so genanntes Unkraut im großen Stil bekämpft wird, gibt es einfach viel weniger Blüten und damit weniger Nahrungsquellen für Bienen. .
Na super…und was machen wir jetzt?

Leider ist es auch keine Lösung, einfach überall Bienenstöcke aufzustellen. Nicht fachkundig betreute Bienenstöcke sind nämlich tatsächlich ebenfalls eine Gefahr und vor allem Ansteckungsquelle für gesunde Bienenpopulationen. Wer also nachhaltig etwas für die Biene tun möchte, dem seien folgende Maßnahmen angeraten:
- Lasst alte Obstbäume stehen, die Blüten sind wichtige Nahrung für die Bienen.
- Lasst Grünflächen erblühen. Das erfreut übrigens nicht nur die Honigbiene, sondern auch das menschliche Auge.
- Stellt ein Insektenhotel auf. Und achtet dabei darauf, dass die Lochgröße für die Bienen geeignet ist.
- Nehmt der Natur nichts, was es nicht im Überfluss gibt. Palmkatzerl zum Beispiel sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen wenn im Frühjahr noch nicht viel blüht.
- Gib der Distel eine Chance. Blühende Disteln sind wichtiges Bienenfutter.
- Jetzt aber: Geh unter die Imker, und zwar richtig. Mach einen Imkereikurs. Lerne, übe und befass dich mit der Materie. Stell einen Bienenstock auf und rocke die Welt von Biene Maja und Willi.
Du liebst Honig, magst aber nicht imkern?

Beim Honigkauf solltest du darauf achten, dass der Honig möglichst regional ist. Kauf beim Imker und nicht im Supermarkt und bevorzuge Bio-Honig. Der Imker kann natürlich nicht steuern, welche Blüte die Biene anfliegt, aber es gibt massive Unterschiede in der Haltung der Bienen.
Bio-Honig ist artgerechter, Bio-Imker haben strengere Auflagen zur Bienenhaltung, dem Baumaterial der Bienenstöcke, der Bienengesundheit, der Fütterung und der Verarbeitung von Honig. Sie achten darauf, das Wohl des Bienenstocks zu wahren. Für ihre Bienenstöcke verwenden sie naturbelassenes Holz, Lehm oder Stroh und rückstandsfreies Wachs. Die Varroa –Milbe bekämpfen sie mitorganischen Säuren, wie Ameisen- oder , Oxalsäure oder ätherischen Ölen anstatt mit chemischen Mitteln. Bio-Honig gibt’s im Bioladen, dem Bio-Imker deines Vertrauens und natürlich bei SONNENTOR. Für süße Stunden und gegen kalte Tage – aber das ist eine andere Geschichte.
-
Weitere Tipps zum Thema:
- Qualität
- Nachhaltigkeit